So schnell das Jahr begann, genauso schnell ist es auch wieder zu Ende. Ich kann mich noch sehr gut an mein erstes Seminar im Oktober letzten Jahres erinnern. Alles war neu, die Arbeit, die Umgebung und dann auch noch die vielen neuen Leute. Leute, ohne die das FÖJ nur halb so schön gewesen wäre!
Für mich war das fünfte und leider letzte Seminar auf dem Segelschiff namens Lovis ein krönender Abschluss, an den ich mich lange noch erinnern werde.
Aber nun von vorne:
Meine Seminarwoche begann damit, dass ich netterweise bei Aurelia, die noch in Bendorf wohnt, übernachten durfte und wir am Freitagmorgen zusammen mit dem Bus nach Koblenz gefahren sind. Dort haben wir uns alle vor dem Haupteingang des Bahnhofs getroffen. Da Dirk leider nicht mit uns fahren konnte, hat er uns wenigstens gut in den Zug nach Kiel gesetzt und sich von uns verabschiedet.
Dann ging die sechsstündige Fahrt los. In Kiel angekommen, setzten wir uns nochmal für eine Dreiviertelstunde in den Bus nach Kappeln und dann waren wir endlich da.
Da man uns schon vorgewarnt hatte, dass die Lovis ziemlich klein ist, war ich persönlich doch überrascht, dass da relativ viel Platz auf Deck war. Begrüßt wurden wir von der Crew und durften auch gleich einen Schatz suchen. Der irgendwo versteckt war und den die Gruppe vor uns (Ring-Mitte schätze ich) extra für uns versteckt hatte.
Danach ging es gleich weiter mit einer weiteren Suche: Die Crew hat Ausschnitte von Fotos ausgeteilt und wir mussten herausfinden, welches Gerät oder Seil auf den jeweiligen Ausschnitten zu sehen war.
Als wir alles richtig zugeordnet hatten, haben wir erst mal gegessen und anschießend die Regeln auf dem Schiff durchgesprochen. Nach der Ansprache, der Zimmer- und Gruppenverteilung hatten wir dann Zeit für uns, wir haben uns zum Beispiel vorne ins Netz gesetzt, Bilder gemacht, das Schiff weiter erkundet.
Die nächsten Tage liefen dann in etwa gleich ab. Die Frühstücksgruppe hat um 7 Uhr damit begonnen, Frühstück zu machen, um 8 wurde dann die Glocke leise geläutet, damit alle in den Salon zum Essen kamen. Dann wurde die Route besprochen und wir durften die Segel dementsprechend setzen. Zwischen Segelsetzen und Mittagessen (machen) gab es ein bisschen Programm, das aber von uns bestimmt wurde. Zum Beispiel konnten wir uns selbstständig nach Navigation, Knotenkunde und vielem mehr bei der Crew erkundigen. Es gab auch ein paar Punkte, die wir alle gemeinsam gemacht haben, wie die Ostsee-Stationen, bzw. die Reflexionsrunde und vorbereitete Vorträge über Schweinswale und Kegelrobben oder Nord Stream 2.
Den Rest vom Tag konnte man (wenn man wollte) faul auf dem Deck liegen, sich sonnen oder sich von mir Anker, Einhörner, Unendlichkeitszeichen, Namen und „Lovis“ mit Henna auf die Haut malen lassen, denn Leonie hatte eine kleine Tube dabei.
Wir haben einmal geankert, da durften wir auch von Bord springen und schwimmen, was sehr cool war. An den anderen Abenden lagen wir immer im Hafen (zweimal im Hafen von Kappeln und Ærø und einmal von Lyø).
Jedes Mal hatten wir auch ein bisschen Zeit auf den Inseln. In Ærøskøbing haben wir am Abend Frisbee gespielt, ein paar sind noch schwimmen gegangen, am nächsten Morgen waren Aurelia und ich auch kurz schwimmen und haben uns dann mit den anderen bei der Eisdiele im Ort getroffen. Ich würde ja gerne sagen, dass ich ein paar Wörter Dänisch dazu gelernt habe, aber mittlerweile habe ich sie schon wieder vergessen…
Auf Lyø haben wir eine Strandwanderung gemacht, Luisa, Dominik, Jule und ich haben ein bisschen Akrobatik gemacht, Aurelia und ich sind in das kleine Örtchen rein, von Luisa und Laureen habe ich dann noch sehr süße Bilder am Steg gemacht kurz bevor wir wieder abgefahren sind.
Den letzten Abend haben wir – wie fast immer – am Lagerfeuer verbracht, bzw. wollten wir eigentlich ins Bett gehen, aber auf dem Schiff waren noch ein paar wach, also bin ich dann doch erst um ca 3 Uhr ins Bett.
Am letzten Tag sind wir, weil wir noch Zeit hatten, in Kappeln Eis essen gegangen, haben uns etwas zu essen für die Fahrt gekauft und mussten dann leider wieder den Heimweg antreten. Natürlich nicht ohne vorher noch ein Gruppenbild vor der Lovis zu machen.
Auf der Rückfahrt haben dann ein paar von uns ihre Briefkästchen geöffnet. Das war eine Idee der Teamer, dass sich jeder einen Briefkasten aus Papier bastelt, ihn die Woche über im Salon aufhängt und andere einem dann nette Briefchen hinein stecken können.
Meine Zettelchen werde ich auf jeden Fall aufheben!
Leute, ich werde euch echt vermissen und ich wünsche mir sooo sehr, dass wir ein Nachtreffen mit so vielen wie möglich organisiert kriegen!