Das vierte Seminar – diesmal direkt vor der Haustür

 

Das ist schon ein seeehr seltsames Gefühl, wenn man weiß, das ist jetzt das vorletzte Seminar… Klar, freut man sich, vielleicht sogar doppelt, weil man noch mehr FÖJler kennelernt, aber neben dem lachenden Auge ist eben auch das weinende, weil ja danach nur noch ein einziges Seminar übrig ist.

Und nach diesem Seminar ist das weinende Auge noch größer geworden, weil sich unsere Gruppe nur noch einmal (!) zum Seminar trifft.

Aber ich will euch natürlich nicht nur die Ohren voll heulen, wie schön die Seminare doch sind und wie traurig es ist, dass bald alles vorbei ist.

Das Besondere an diesem Seminar war, dass diesmal alle Ring-Gruppen sich in Hachenburg versammelt haben. (Kurz zur Erklärung: Rheinland-Pfalz ist in 3 Ring- und 2 Kur-Gruppen aufgeteilt, wir haben also nicht alle FÖJler aus ganz Rheinland-Pfalz getroffen, sondern nur einen großen Teil.) Da ich ja im Sprechergremium tätig bin, kannte ich schon ein paar Gesichter, aber es war spannend, dass auf einmal nicht mehr nur die eigene Gruppe beim Seminar ist.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich bei den Mahlzeiten und abends doch sehr an meine Seminarleute gehalten habe. Mein Arbeitskreis bestand bis auf drei aus „meinen“ Leuten, da bekommt man dann natürlich auch nicht den Kennenlern-Schock, den ich erwartet hatte.

Jetzt aber mal zum Ablauf der Woche:

Montag: Da sind wir natürlich erst mal alle angekommen, ich glaube wirklich, ich hatte den längsten Weg. Achtung: Ironie! Ich musste nämlich den unglaublich anstrengenden und zeitaufwändigen und komplizierten und weiten Weg vom Hof (die Einfahrt hoch, über die Straße) zum Forstamt bewältigen.

Um 11 Uhr 30 ging es dann im Seminarraum los. Dirk hat uns alle begrüßt und schon mal einen kleinen Überblick über die Programmpunkte der Woche gegeben. Wir haben zwei Kennenlernspielchen gemacht, dazwischen gab es Mittagessen. Dann kamen zwei junge Damen von der demokratischen Stimme der Jugend, oder auch kurz YouMove und haben uns ein bisschen was über sich selbst und ihre Bewegung erzählt. Nach dem Abendessen besuchten uns dann auch noch fünf junge Menschen aus Mainz und Bingen, die sich bei Fridays for Future engagieren. Mit all den Eindrücken haben wir uns um das kleine Lagerfeuer versammelt und den Abend ausklingen lassen.

Dienstag: Den Montag haben wir alle noch zusammen in einer großen Gruppe erlebt, jetzt sind wir in unsere jeweiligen Arbeitskreise, die wir im Voraus schon gewählt hatten, gegangen. Ich war im Arbeitskreis „Medien gestaltet – Gesellschaft – gestaltet Medien“ und nun einmal simpel ausgedrückt: AK Medien. An diesem Tag haben wir uns damit beschäftigt, was Medien denn überhaupt sind und welche wir hauptsächlich so den ganzen Tag oder zur Informationsbeschaffung nutzen. Danach haben wir uns aktiv mit der Zeitung befasst. Dafür kam extra Herr Müller von der Westerwald Zeitung und hat uns gezeigt, wie man denn so einen Zeitungsartikel verfasst, worauf man achten muss. Das Ergebnis aus diesen Stunden kann man hoffentlich bald in der Zeitung lesen. Nach dem Mittag ging es gleich weiter mit dem „Story Telling“. Das war zwar sehr theoretisch, hat aber nicht weniger Spaß gemacht, vor allem weil wir am Ende nur noch zu zweit da saßen und von der Theorie in die Praxis gewechselt sind und mithilfe der vorher gelernten Schritte unsere eigene Story entwickelt haben. Selbst mit rauchendem Kopf ist bei Helen und mir ein richtig guter Anfang bei raus gekommen, finde ich. Nach dem Abendessen haben wir uns wieder in der großen Gruppe getroffen und zwei Jungs aus dem Westerwald haben uns ihr Filmprojekt über den Klimawandel direkt vor der Haustür vorgestellt.

Mittwoch: Gestartet haben wir diesmal mit einem Workshop von Aurelia: Einen Zeitungsartikel/Radiobeitrag für Windräder oder für Kohle erstellen, dabei aber mindestens acht von zehn vorgegeben Argumenten für und wider seinem Standpunkt verwenden. Anschließend bekamen wir wieder Besuch, diesmal von einem „Hacker“ des Chaos-Computer-Clubs, mit einem kleinen Exkurs ins Darknet (darf ich das überhaupt erzählen? ;P ). Zwischendrin musste ich mich kurz verdrücken, um bei Kathis Projekt zu helfen. Sie wollte einen Film über dieses Seminar und das FÖJ drehen, dafür brauchte sie ein paar Interviews. Um kurz nach 20 Uhr habe ich eine Hofführung für ein paar Interessierte gemacht, hat sich ja angeboten, dass ich meine Einsatzstelle vorstelle, wenn es direkt vor der Haustür liegt.

Donnerstag: Dieser Tag diente einzig und allein dem Erstellen unserer Trickfilme und dem Banner.

Mehr habe ich wirklich nicht gemacht, eigentlich nur das Aufnehmen Sequenzen über „Engagement FÖJ“, das Einsprechen meines Texts und die Montage der Szenen. Beim Banner habe ich nur kurz vorbei geschaut, eigentlich hat Helen ganz allein unseren Abschnitt gemalt. Am Abend sind wir dann mit Fackeln durch Hachenburg marschiert und zum Abschluss Party im Seminarraum gemacht.

Freitag: Weil wir so ein tolles Banner nicht umsonst gemacht haben wollten, haben wir besprochen was wir damit anstellen. Ein Teil unserer großen Gruppe ist so durch die Referenten motiviert worden, dass sie nach Koblenz auf eine der Demonstrationen von Fridays for Future gegangen sind. Der Rest hat angefangen unser allerletztes Seminar zu planen und dann war auch schon wieder Zeit für den Abschied.

 

Das Seminar ist jetzt schon zwei Wochen her, aber die Eindrücke aus der Woche verschwinden nicht. Ich freue mich riesig auf das letzte Seminar. Da geht es für uns an die Dänische Ostsee. Mit der Lovis. Eine ganze Woche. Das wird der Hammer, das weiß ich jetzt schon.