Den Anfang mach\’ ich mit einem kleinen Schwank aus der Rubrik \”Stars vom Biohof\”
Die zwei tüchtig heranwachsenden Damen von unserer Schaufensterweide vor dem Hof schlagen sich prächtig:
Mittlerweile reicht es nicht mehr, nur mit ihnen spazieren zu gehen – egal ob Berg rauf oder runter. Nein, es werden Kanaldeckel unter die Lupe genommen oder sogar die grünen Mülleimer im Burggarten, aus denen, wie jeder weiß, auf einmal kleine Männchen raushopsen und einen erschrecken könnten. Aber diese Gefahren sind weitestgehend gebannt. Nur Luise (Mitte) hat noch das ein oder andere Mal ein Problem mit den Kanaldeckeln.
Eine Steigerung im Trainingsprogramm wurde am Pfingstsonntag eingeführt, als es zur Fanfarenprobe der Kirmesgesellschaft im Burggarten ging. Nach ersten misstrauischen Blicken spazierten die beiden Ladys durch das Spalier, wie sonst nur alltäglich über die Weide. Einen etwas schnelleren Schritt legte dabei nur Albertine (links) hin, der die ganze Sache noch nicht ganz so geheuer war, aber das gibt sich noch und weitere Steigerungen werden folgen.
240 Strohballen und nur einen Ausweg…
…gab es bei unserer Aktion zur Kultursommereröffnung Anfang Mai.
Innerhalb von eineinhalb Tagen wurden die Strohballen von den Hängern abgeladen, in den Burggarten gefahren und (mehr oder weniger) nach dem von Iris ausgearbeiteten Plan aufgesetzt. Zwischendurch kam es zu ein paar Meinungsverschiedenheiten über den richtigen Stand der Strohballen (der Länge nach, quer, weiter rechts oder links), aber was zählt: Am Ende hatten alle Kinder und der ein oder andere Erwachsene Spaß an der Suche nach dem richtigen Weg.
Auch unsere zwei Rinder hatten ihren Platz vor dem Strohlabyrinth eingenommen und die vielen Streicheleinheiten und Bilder sichtlich genossen. Und wenn der ein oder andere die Antwort der einen Quizfrage (\”Haben Kühe oben Schneidezähne?\”) nicht so wahrhaftig glauben wollte, haben wir es an unseren zwei lebendigen Darstellerinnen gezeigt.
150ha x eine Hand voll Arbeiter x 4 Maschinen x 5 Tage = satte Kühe
Das war was:
Beim 1. Schnitt Ende Mai wurden alle verfügbaren Kräfte gefordert, um die erste Silageernte erfolgreich zu stämmen.
Keine halbe Woche nach meinem 4ten Seminar, welches nur einen Steinwurf vom Hof entfernt im FBZ statt fand, hieß es: Maschinen richten und loslegen.
Donnerstags haben wir die Maschinen aus ihrem Winterschlaf erweckt, wobei Tobias sich den grßen Schlepper mit Mähwerken und ich mir den \”kleinen\” Schlepper (mit gerade mal 150PS) inklusive Wender, vorgeknöpft haben. Die folgenden zweieinhalb Tage wurde dann von morgens bis abends gemäht bzw gewendet und alles lief reibungslos…bis auf einen Keilriemen, der keine Lust mehr hatte, seine Runden zu drehen und dabei den Kühlerschlauch auch gleich mitnahm. Alles kein Problem, wenn nicht Sonntag gewesen wäre, aber nach etwa 3h war das Problem gelöst und es ging weiter.
Den folgenden Tag habe ich dann weiter gewendet, während Tobias mit dem Wender die ersten Schwaden vorbereitet und Christoph die Radlader gerichtet hat.
Am Dienstag kam dann die Presse und das gesamte Silo war bis Donnerstagmittag gegen 14 Uhr gepresst und unter der Folie.
Das alles hätte nicht ohne den tadellosen Essens- und Kuchenservice von Iris geklappt!
Mein allererstes Projekt ist nun auch beendet!
Schon im September habe ich die alte Kräuterschnecke, die nicht mehr unbedingt als solche zu erkennen war, abgebaut und zusammen mit Iris wieder aufgebaut. Den ganzen Winter über hat sich dann seltenst das ein oder andere Schneeflöckchen drauf verirrt. Mehr ist aber nicht passiert…bis der April da war.
An einem Freitagnachmittag haben wir mit fachlicher Unterstützung den Großteil der Kräuter eingepflanzt. Die Vielfalt reicht von Schnittlauch und Petersilie über Koriander und Rosmarin bis hin zu, vielleicht nicht so bekannten Kräutern, Olivenkraut, Guter Heinrich, Lungenkraut und Indianerkraut.
Eine Tüte Allerlei
Des Weiteren lief \”nebenher\” die ganz alltäglichen Dinge weiter: in größeren Abständen Hackschnitzel zum Nahwärmekraftwerk fahren, Herden umweiden, Wasser fahren, Mulchen und und und…
In den letzten Wochen hat sich auch noch ergeben, dass ich mein FÖJ als Ausbildungsjahr anerkannt bekomme. Das hieß für mich Ende Mai nach Dausenau zu fahren für die praktische Zwischenprüfung und letzte Woche nach Koblenz für den theoretischen Teil. Vielleicht mach\’ ich nach meinem Studium noch das dritte Ausbildungsjahr, je nach dem, was kommt…
Auch die viele neuen Kälber haben sich gut weiterentwickelt und mittlerweile viele Kilos zugelegt.
Die Rinderherde samt Brötchen vergötternder Leitkuh auf den Flächen beim Kloster Marienstatt wachsen und wachsen.
Mit der Zeit weicht die Angst auch der Neugier. So wird der leere Brötcheneimer vorsichtig angestupst und erschrocken zwei Meter zurück gewichen, wenn er dann ganz unerwartet umfällt oder jeder, der die Weide betritt, ganz genau von 38 Rinderaugen begutachtet. Lediglich die Leitkuh ist nicht aus der Ruhe zu bringen – egal was oder wer da ankommt.
Am Dienstag kommt noch eine Schulklasse zu Besuch und ab Mittwochnachmittag werde ich dann eineinhalb Wochen Urlaub mit dem Abschlussseminar im direkten Anschluss genießen.
Wenn ich dann Anfang Juli wieder auf den Hof komme, heißt es auch bald für mich: Zeit zum Koffer packen…aber bis dahin will ich noch nichts von einem Ende des FÖJ\’s wissen!