Im Oktober ist es langsam etwas ruhiger geworden, trotzdem gab es noch genug zu tun.
So stand der große Stallputz mit auf dem Programm. Die restlichen Boxen wurden ausgemistet und der komplette Stall anschließend mit dem Hochdruckreiniger ausgespritzt. Als dann der ganze Dreck weg war, bekamen die Wände einen neuen Anstrich Bitumen. Nachdem alles trocken war, wurde der gesamte Stall neu eingestreut. Somit war alles bereit für den Einzug der neuen Bewohner. Die standen bis dato auf der Weide und wurden mit einem ausgeklügelten Ablauf in der sogenannten Ranch sortiert:
Zunächst wurde die Bullenherde in die “Ranch” gebracht. Da wurden aus der Bullenherde dann die Kleingruppen nach Alter aussortiert. Die Auserwählten liefen durch einen Gang in den Treibwagen, mithilfe dessen sie dann in den Stall gebracht wurden. Dabei wurden die Tiere gleichzeitig noch entwurmt.
Was seit dem Beginn meines FÖJs auf dem Plan steht, ist die Futterrunde zu den verschiedenen Herden. So kann man zum einen kontrollieren, ob noch alle Tiere da und gesund sind und zum anderen wann die Herde auf die nächste Weide umziehen muss.
Auch das Umtreiben der unterschiedlichen Herden, vor allem der großen Familienherde war ein Teil des Programms im Oktober. Sie “wandert” über die verschiedenen Wiesen in Richtung Hof. Dieses Mal ging es dabei vorbei an einer Häusersiedlung oder über eine Straße. Das Umtreiben dieser Herde finde ich jedes Mal aufs Neue faszinierend, da die Tiere genau wissen, was passiert und was sie machen müssen.
Doch auch die weniger spektakuläre Aufgabe – das Walnusssammeln gehört zu meinem Tagesprogramm. Diese werden dann getrocknet, aussortiert und über den Winter mit einer heißen Tasse Tee geknackt und vernascht! 😉
Dazu gehört auch das BeefBoxen falten für den nächsten Abholtermin.
Das Traktor und Radlader fahren darf ich natürlich auch nicht vergessen, zumal es mir richtig viel Spaß macht und es immer besser klappt. Dabei habe ich am Anfang nicht geglaubt, dass ich das machen darf und vor allem, dass es so schnell so gut funktioniert.
Passend dazu fand auch das Schlepper-Coaching statt (siehe Blog “Schlepper-Coaching”).
Im Oktober fand auch der nächste Kugelschuss für die kommende BeefBox (6. November) statt. Dieses Mal habe ich zum ersten Mal zugeschaut, auch wenn es mich etwas Überwindung gekostet hat. Mein Fazit: Ungewohnt, komisch, aber sehr friedlich und ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Und ich habe überhaupt nicht gedacht, dass ich das sagen würde.
Im Vorfeld habe ich mich über diesen Prozess auch oft mit Christoph unterhalten und viel gefragt. Dadurch wusste ich, was dann beim Kugelschuss passiert und auch worauf ich mich einlasse. Was es mir auch ein bisschen einfacher gemacht hat, war, dass ich weiß, dass das der “beste” Tod für das Tier ist. Kein Stress, bis zum letzten Atemzug in einem gewohnten Umfeld und ohne Schmerzen.
Wie ihr sehen könnt, ist hier immer was los und langweilig wird mir hier definitiv nicht.
Bis zum nächsten Blog : )