3 lange Wochen war Jens bei uns und hat den großen Berg an Grünabfall geschreddert. Das ist Teil der Kompostierung.
Kompostierung bedeutet, die Kreisläufe der Natur geschlossen zu halten, also beispielsweise dem Boden das zurückgeben, was man ihm entnommen hat. Bei uns ist das so, die Kuh frisst das Gras, nimmt Nährstoffe zu sich und wir verteilen später den Humus auf der Grünfläche.
Der Ablauf ist also folgender: Wir nehmen Pflanzenteile an und schauen, dass keine Fremdstoffe wie Plastik dabei sind, dann wird der Grünabfall mit dem Radlader zu einem Berg zusammen geschoben; wir haben ja auch nicht endlos Platz…
Wenn genug Material angenommen wurde, kommt eine Zerkleinerungsmaschine, die die Pflanzenreste grob zerkleinert, beziehungsweise auffasert. Tja, Oberflächenvergrößerung sieht man hier nicht nur theoretisch wie im Bio-Unterricht, sondern ganz praktisch.
Jedenfalls schiebt man das aufgefaserte Material wieder zusammen und es entsteht eine Rotte. In dieser Rotte zersetzt sich das Material. Entscheidend für diesen Prozess sind Feuchtigkeit, Bakterien und Sauerstoff. Feuchtigkeit und Bakterien sind schon im Material vorhanden, Sauerstoff kommt durch das Schreddern hinzu.
Dieser Haufen bleibt dann für sechs bis acht Wochen liegen. In dieser Zeit zersetzt sich wie gesagt das Material, wodurch sich die Rotte auf 60 oder 70°C erwärmt. Dieser Prozess wird Hygienisierung genannt, da alle keimfähigen Pflanzenteile absterben.
Danach wird das Ganze abgesiebt. Der Materialteil von 0 bis 25mm geht zum Kompost, der Rest wird als Brennstoff genutzt.
Das Verfahren wird von der Bundesgütegemeinschaft Kompost begleitet, es müssen Schwermetalltests gemacht werden und die Temperaturkurve wird kontrolliert.
Aber ich finde, dass sich der ganze Aufwand und die Finanzierung rund um den Kompost lohnt, da es sinnvoll ist, die Naturkreisläufe geschlossen zu halten.
Es ist eben, wie man so schön sagt, immer ein Geben und Nehmen, das sollte man nie vergessen!