So lautete das Motto des Ersten von insgesamt fünf Seminaren während des FÖJs.
Am Anfang war ich nicht ganz so begeistert und bin mit Vorsicht bedacht nach Carlsberg gefahren. Viele Gedanken kreisten in meinem Kopf wie üblich vor Neuem … “Wie sind wohl die anderen?”, “Was machen wir da jetzt fünf Tage lang?”, “Finde ich vielleicht neue Freunde?”.
Doch meine Bedenken haben sich nicht bewahrheitet. Aufgrund von Corona waren wir nur 15 in der Gruppe, doch 15 richtig tolle junge Menschen, die ich kennenlernen durfte. Aber auch das Programm war sehr interessant.
Die Themen des Seminars reichten von “Die Natur und Ich” über psychologische Inhalte wie die eigene Lebensgeschichte und die Persönlichkeit bis hin zur Beschäftigung mit den globalen Problemen.
Das Angenehme an dem Seminar waren die lockeren und abwechslungsreichen Lehrmethoden – eben ganz anders als in der Schule.
Eingeleitet wurde das Seminar mit einem Naturparcours, so konnte man zum einen die neuen Persönlichkeiten gut kennenlernen, gleichzeitig hat man die Natur durch unterschiedliche Aufgaben, wie etwa blind durch den Wald zu laufen noch einmal ganz anders gesehen. So hat man auf Dinge geachtet, die einem davor noch nie aufgefallen sind, die winzigen Kleinigkeiten, die die Natur so besonders machen. Da stellt sich auch die Frage, in welcher Beziehung wir Menschen zu der Natur stehen. Der ökologische Fußabdruck hat uns alle etwas schockiert, da die meisten mehr nutzen und verbrauchen als überhaupt vorhanden ist. Dazu kam, dass wir uns mit den globalen Problemen sowohl den sozialen, den ökonomischen als auch den ökologischen beschäftigt haben. Da kam eine Menge zusammen. Und alle waren einer Meinung: Es muss sich was verändern und zwar schnell!
Ein weiterer Teil des Seminars war es, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Im ersten Moment klingt das vielleicht ein bisschen verrückt, doch es war sehr interessant, da man sich danach noch einmal von einer ganz anderen Seite gesehen hat. Wer bin ich eigentlich? Was für eine Persönlichkeit bin ich? Was ist in meinem Leben schon alles passiert? Fragen wie diese wurden beispielsweise mit einem Persönlichkeitstest beantwortet. Zum Teil hat man aber auch neue Denkanstöße über die eigene Lebensweise und wie man sich selbst sieht bekommen.
Im Verlauf des Seminars haben wir auch viele Kennenlernspiele gespielt, allen voran Spiele zum Namenlernen. Denn eine Sache wollte Dirk auf gar keinen Fall: das man im fünften Seminar nicht weiß, wie die Leute aus der eigenen Gruppe heißen und einer zu ihm kommt mit der Frage: “Wie heißt denn das blonde Mädchen da?” 😉
Über die Woche hat man so herausgefunden an welcher Einsatzstelle die anderen FÖJler sind und was sie da alles machen dürfen. So hatte man gleich schon gemeinsame Gesprächsthemen und man hat sich noch besser kennengelernt.
Abends saßen wir alle zusammen am Lagerfeuer mit Stockbrot oder haben Gemeinschaftsspiele gespielt und so die Abende entspannt ausklingen lassen. An einem Abend hat Dirk Henning einen interessanten Vortrag zum “Mythos des bösen Wolfs”. Dabei habe ich viel neues über den Wolf erfahren, gleichzeitig wurde der Wolf als liebenswertes und eigentlich scheues Tier in richtiges Licht gerückt.
Abgerundet wurde unser erstes Seminar mit der Sprecher*innen Wahl. Und das ist jetzt nicht so wie in der Schule, sondern richtig demokratisch mit Wahlhelfer und Wahlurne. Am Ende der Wahl standen unsere beiden Gruppensprecher fest. Man sollte jetzt aber nicht denken, dass es dabei bliebt. Das Sprechersystem des FÖJs hat eine große Reichweite. So werden aus den Gruppensprechern Landessprecher und von denen wiederum Bundessprecher gewählt. Diese haben dann zum Beispiel die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren. So war das Sprechersystem beispielsweise auch für die Fridays-for-Future-Bewegung mitverantwortlich.
Die Woche ging dann doch schneller rum als gedacht und am Schluss war ich fast schon traurig, dass ich alle erst im nächsten Seminar im November wiedersehen werde. Eins ist auf jeden Fall klar, die Vorfreude auf das nächste Seminar steigt. Da geht es dann um die Ernährung.
Bis zum nächsten Blog! 😉